Werke (opus magnum)

Die Übersicht über alle Werke AGRICOLAS ist nach acht Fachgebieten geordnet, die verlorengegangenen sind gekennzeichnet (v). Erläuterungen zum Inhalt der erhaltenen Schriften finden sich - chonologisch geordnet - in nachfolgender Kurzbeschreibung.

Quelle: Hans Prescher, "opus magnum": Agricola Bibliographie. In: Georgius Agricola Bergwelten 1494/1994, Chemnitz 1994, S. 95 - 100.

1. Philologisch-pädagogische Werke

  • Libellus (lateinische Schulgrammatik), 1520
  • Schulordnung, 1520 (v)
  • Schulordnung, 1520 (v)
  • Ordnung ... , 1520 (v)
  • Rudimenta Graeca, 1522 (v)

2. Historische Werke

  • Sippschaft des Hauses zu Sachsen, 1555 (v)
  • Typographia, 1544

3. Politische Werke

  • Türkenrede

4. Metrologische Werke

  • Maße und Gewichte der Römer und Griechen, 1533
  • Plateanus-Brief, 1534
  • Ausländische Maße und Gewichte, 1550
  • Verteidigung gegen Alciatus, 1550
  • Entfernungsmaße, 1550
  • Wiederfeststellung der Gewichte und Maße, 1550
  • Preis der Metalle und Münzen, 1550

5. Medizinische Werke

  • Galen-Edition, 1525
  • Hippokrates-Edition, 1526
  • Aegineta-Edition, 1528
  • Die Pest, 1554
  • Libellus Galeni (v)
  • Castigationes (v)
  • De medicates fontibus (v)
  • De aeris statibus (v)
  • De putredine (v)

6. Zoologische Werke

  • Lebewesen unter Tage, 1549

7. Geowissenschaftliche Werke

  • Entstehung der Stoffe im Erdinnern, 1546
  • Natur der hervorquellenden Stoffe, 1546
  • Die Minerale, 1546
  • Erzlagerstätten in alter und neuer Zeit, 1546
  • De terra motu (v)
  • Defensio ad J. Schegkium (v)

8. Berg- und Hüttenwesen

  • Bermannus, 1530
  • De re metallica, 1556
  • De varie temperie (v)
  • Commentarii (v)
  • De jure et legibus metallis (v)

Kurzbeschreibung der erhaltenen Schriften (in chonologischer Ordnung)

1. Die lateinische Schulgrammatik - Libellus de prima ac simplici institutione grammatica, Leipzig

Bei dieser lateinischen Grammatik handelt es sich um die überhaupt erste Veröffentlichung Agricolas. Er widmet sie zwei Schülern - in Vertretung ihrer Väter, den beiden Bürgermeistern Hermann Mühlpfort und Lorenz Bärensprung. Die Schrift steht in engstem Zusammenhang mit der Neugestaltung des Schulwesens in Zwickau. Dieses für seine Schüler neuartige Lehrbuch geht auf drei Verfahren ein: erstens das Lesenlernen, zweitens die Beherrschung der acht klassischen Redeteile (wobei bewußt als Lesestoff das Vaterunser und die Bergpredigt gebracht werden) und drittens die neuartige Anweisung für die Lehrer.

2. Die Ausgaben der Aldinen - Galeni librorum, pars quinta, Venedig 1525

In Venedig ist Agricola im Verlags- und Druckhaus des Andreas Asulanus, der die Druckerei seines Schwiegervaters Aldus Manutius übernommen hatte, an den griechischen Erstausgaben der berühmten antiken Ärzte beteiligt. Bei der fünfbändigen Galen-Ausgabe hatte sich der Herausgeber für den fünften Band auch die Teilnahme Agricolas versichert. Das Werk des Hippokrates wurde in einem Band gedruckt und hier wie auch in der einbändigen Ausgabe des Paulus aus Aegineta ist Agricola als Bearbeiter beteiligt.

3. Bermannus oder ein Gespräch vom Bergbau - Bermannus sive de re metallica, Basel 1530

Im böhmischen St. Joachimsthal entstand dieses erste mineralogisch-lagerstättenkundlich-montanistische Werk Agricolas. Es stellt die dortigen Verhältnisse zu Beginn des 16. Jahrhunderts dar. Erasmus von Rotterdam lieferte eines seiner ganz seltenen Geleitworte, Rektor Plateanus ein Widmungsschreiben. Agricola selbst ehrt mit der Nennung seinen Freund Lorenz Wermann im Titel (da es im Lateinischen kein "W" gibt, schrieb er Bermannus).

Der Dialog ist eine Darstellung der damaligen Lagerstätte, in der von Agricola mit 30 Mineralien und 2 Gesteinen die Verhältnisse erschöpfend aufgezählt werden. Ihm schienen die Minerale in erster Linie im Dienst der Gesundheit zu stehen. Allein der Medizin wegen sah er die Notwendigkeit, Bergbau zu treiben. Das war sein Credo. Dieser Dialog stellt Agricolas Arbeitsprogramm Zeit seines Lebens dar.

4. Die Rede gegen die Türken - Oration, Anrede und Vormanunge, Dresden 1531

Im Jahre 1529 wurde die politische Lage Europas beherrscht durch die ersten Angriffe der Osmanen unter Suleimann II. auf das deutsche Reich, nachdem er 1526 in der Schlacht bei Mohács das Heer Ludwigs II., König von Ungarn und Böhmen, vernichtend geschlagen hatte. Dabei fiel vermutlich auch Graf Schlick, Herr auf Elbogen und St. Joachimsthal. Unmittelbar nach Abzug der Türken von Wien im Oktober 1529 schreibt Agricola diesen Appell an seinen Landesherrn König Ferdinand I. von Böhmen, dem er die Oratio widmet, und an die deutschen Fürsten nieder. Darin fordert er einen Angriff gegen die Türken als Präventivkrieg! Legitimation für diese ungewöhnliche Schrift war sein Patriotismus, er appelliert an die Deutschen zur Einigkeit, zur Überwindung des Partikularismus und Stärkung der Reichseinheit. - Das lateinische Original übersetzt sofort Lorenz Wermann ins Deutsche. Eine lateinische Ausgabe besorgt Fabricius erst 1538.

5. Maße und Gewichte der Römer und Griechen - De mensuris et ponderibus Romanorum atque Graecorum, Basel 1533

Mit diesem Werk, das mit allem wissenschaftlichen Rüstzeug arbeitet, tritt Agricola in die wissenschaftliche Großwelt der Zeit und in Konkurrenz zu anerkannten Größen seiner Zeit an. Nachdem 1530 eine Reihe metrologischer Schriften erschienen waren, wurde es Zeit, daß Agricola seine Ergebnisse publizierte. Daher die Eile seiner Niederschrift. Des Autors Absicht ist, die richtigen Kenntnisse der Maße und Gewichte zu fördern. Sie ist für alle wichtig, die sich mit der Wissenschaft befassen, vor allem die Ärzte und Apotheker brauchen die richtigen Gewichte. In Buch I werden die römischen Maße, in Buch II die griechischen, in Buch III die Gewichte der Römer und im IV. Buch die der Griechen ebenso wie in Buch V beschrieben. Agricola hat mit erstaunlicher Sicherheit den Leser durch den Dschungel der antiken Maße und Gewichte geführt und darf für sich beanspruchen, das über dem Ganzen schwebende Dunkel gelichtet zu haben. Die erste Auflage widmet er 1533 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Herzog Johann.

6. Plateanus-Brief - Epistula ad Plateanum, Basel 1534

Die durch die schnelle Niederschrift innerhalb von nur zwei Monaten bedingten 57 Druckfehler berichtigt Agricola durch einen Brief an seinen Freund Petrus Plateanus. Er benutzt diese Gelegenheit, um einige grundsätzliche Ausführungen über Bewertung und Zielsetzung wissenschaftlicher Arbeiten, Neid und Mißgunst der Gelehrten, echte kollegiale Kritik, Beanstandungen seines Stils, wissenschaftliche Erörterungen und Beweisführungen zu machen. Das sehr seltene Buch konnte in Europa nur noch in vier öffentlichen Bibliotheken nachgewiesen werden.

7. Die Entstehung der Stoffe im Erdinneren - De ortu et causis subterraneorum libri V, Basel 1546

Vorgeheftet ist diesem Werk eine Elegie von Valentin Hertel an Adam Siber, in der Agricolas Werke in gebotener Kürze dargestellt werden. Der Widmungsbrief ist Herzog Moritz zugeeignet. Heute wird diese Untersuchung der Allgemeinen Geologie zugeordnet. Es ist die systematisch strengste Schrift Agricolas. Von den aus der Erde hervortretenden Stoffen ist die Feuchtigkeit die häufigste Erscheinung. Daher wird auch in Buch I die Entstehung des Wassers und der Gemenge behandelt. In Buch II werden Erdbeben erörtert. In Buch III werden - von diesen Vorgängen ausgehend - Gebirgsbildungen und die Entstehung der Felsen besprochen. Es folgen dann in Buch IV die edlen Steine und im Buch V schließlich die Metalle.

8. Die Natur der aus dem Erdinnern hervorquellenden Dinge - De natura eorum quae effluunt ex terra libri IV, Basel 1546

Dieses Werk widmet Agricola Herzog Moritz. es enthält eine Hydrogeologie bzw. Balneologie in vier Büchern. Das erste behandelt die Eigenschaften des Wassers, also Farbe, Geschmack, Geruch, Temperatur etc. und lehrt die Methoden, wie man die verschiedenen Mischungen der Wässer feststellen kann. Buch II handelt von den Wirkungskräften des Wassers, Buch III von dem Lauf der Flüsse und der Form der Becken, in die sie fließen. Buch IV umfaßt die Luft unter der Erde, die, wie Georgius Agricola es sah, verantwortlich ist für Erdbeben und Vulkane. Der Autor folgt hier weitestgehend den Ideen des Aristoteles.

9. Die Minerale - De natura fossilium libri X, Basel 1546

Auch dieses Werk ist Herzog Moritz zugeeignet. Die zehn Bücher, die als erstes wirkliches Lehrbuch der Mineralogie überhaupt zu gelten haben, enthalten im ersten Buch die verschiedenen Arten aller Minerale und ihre Eigenschaften. Das zweite handelt von den Erden, das dritte von den Festen Gemengen und ebenfalls auch noch das vierte. Von Steinen das fünfte, Edelsteinen das sechste, Marmorarten das siebente. Das achte bis zehnte Buch behandeln Metalle und Erze. Georgius Agricola hatte für seine Gesamtdarstellung der Mineralwelt (die der damaligen Zeit entsprechend auch Gesteine, Fossilien und sogar Kunstprodukte enthielt) keine Vorläufer. Er war einerseits um Wissenschaft bemüht und zugleich wollte er mit dem Buch der Praxis dienen.

10. Erzlagerstätten und Erzbergbau in alter und neuer Zeit - De veteribus et novis metallis libri, Basel 1546

Um dieses kleine, nur 27 Seiten umfassende Werk streiten sich Geschichtswissenschaft und Mineralogie um die Frage, wem die Priorität gebührt. Diese Schrift, deren lateinische Fassung in ihrer lapidaren Kürze nicht kongenial übersetzbar ist, stellt einen ersten Versuch einer Geschichte des Bergbaus dar, bei dem Statistik und Kurzbericht bis heute charakteristisch sind. - Aber es ist auch ein nach lagerstättenkundlichen Prinzipien gestaltetes Werk, in dem erstmalig Edelmetallprovinzen aufgezeigt werden. Dieses Buch ist ein geniales Erstlingswerk, das ohne Vorläufer war und noch lange Zeit ohne Nachfolger blieb.

11. Die Lebewesen unter Tage - De animantibus subterraneis liber, Basel 1549

Agricola legt Wert darauf, die unterirdischen leblosen Stoffe durch die belebten Wesen zu vervollständigen. Die Thematik lag recht abseits von der damals akuten Zoologie und hatte auch relativ wenig Einfluß auf die spätere zoologische Literatur. Aber es ist von philosophischer Bedeutung: Agricola trennt bewußt Unbelebtes von Belebtem, also Anorganisches von Organischem. Das war zur Zeit des damals weitverbreiteten Vitalismus ein entscheidendes Ergebnis. - Er widmet es Georg Fabricius.

12. Die ausländischen Maße und Gewichte - De externis mensuris et ponderibus libri 2, Basel 1550

Gewidmet ist diese Schrift dem Hausmarschall Ernst von Moritz. Das erste Buch behandelt ausländische, d.h. nichtrömische und nichtgriechische Maße, also ägyptische, persische, syrische, hebräische, arabische und auch griechische Maße, nämlich die, welche in "Maße und Gewichte der Römer und Griechen" (Nr. V), das hier in 2. Auflage mit abgedruckt wurde, nicht enthalten, weil sie weder medizinische noch landwirtschaftliche waren. Im Buch II werden die ausländischen Gewichte in derselben Reihenfolge nach dieser Methode behandelt.

13. Verteidigung gegen Andreas Alciatus - Ad ea, quae Andreas Alciatus denuo disputavit, Basel 1550

Dies ist die einzige erhaltene Streitschrift Agricolas und sie wendet sich gegen den italienischen Juristen Alciatus. Dieser hatte eine Gegenschrift zu Agricolas Werk "Maße und Gewichte der Römer und Griechen" verfaßt. Diese hatte ihm Georg Fabricius vermittelt. Ihm widmet er diese Schrift. Sie ist voll Ironie und Schärfe, aber auch Konzilianz. Es handelt sich um die unterschiedliche Interpretation antiker Autoren und die Verwechslung des Alciatus von Maß- und Gewichtsunzen.

14. Die Maße, mit denen wir Entfernungen messen - De mensuris, quibus intervalla metimur, Basel 1550

Diese Christoph von Carlowitz gewidmete Schrift befaßt sich mit Längenmaßen und geht von griechischen Maßen aus, denen die römischen folgen. Von "ausländischen Maßen" werden einige persische, ägyptische und hebräische Maße erörtert. Da aber römische Maße zu Agricolas Zeiten noch in Gebrauch waren, ist die Wendung im Titel ".... mit denen wir Entfernungen messen" noch voll gerechtfertigt!

15. Die Wiederfeststellung der Gewichte und Maße - De restituendis ponderibus atque mensuris, Basel 1550

Das Forschungsziel dieser Schrift ist bezeichnend für Agricolas Geschichtsauffassung. Der Widmungsbrief an Hieronymus Kiswetter ist ein abgeschlossener Essay über die Wiederfeststellung der antiken Maße und Gewichte. Dies schien ihm notwendig aus volkswirtschaftlichen, juristischen und medizinischen Gründen. Im Text werden die natürlichen und künstlich geschaffenen Maße und Gewichte aufgeführt und auf ihre Brauchbarkeit hin untersucht. Als Ergebnis bleibt, daß der römische Fuß als Grundlage aller Streckenmaße dienen soll.

16. Der Preis der Metalle und Münzen - De precio metallorum et monetis, Basel 1850

Diese Schrift widmet Agricola seinem Studienfreund Georg Komerstadt. Der Autor geht von einer Güterlehre aus und findet im Geld einen Generalmaßstab für alle Werte. - Im Buch I erörtert er die Vorzüge der einzelnen Metalle untereinander nach Nutzwert und den Preisverhältnissen. Ausführlich werden die Münzen behandelt. Das Buch II untersucht das Gewicht der Goldmünzen in der Antike und zu seiner Zeit, es folgen die Silber- und Kupfermünzen und Legierungen.

Buch III bestimmt den Preis der alten Münzen, d.h. ihre Bewertung in zeitgemäßem Geld. Der letzte Teil bringt Beispiele von antiken Autoren über Einkünfte von Staaten, Königen und Privatpersonen etc. und die Umrechnung aller deren Werte in einheimische Münze. Es ist das Ergebnis einer ungeheuren Rechenarbeit, wenn man das umständliche Verfahren mit Rechenbrett und die Kompliziertheit der Münzsysteme in Betracht zieht.

17. Die Pest - De peste libri III, Basel 1554

Diese Pestschrift ist die letzte Schrift, die zu Agricolas Lebzeiten erschien. Sie verdankt ihre Entstehung der großen Pestepedemie 1552/53 in Obersachsen. In seiner Arbeit, die er wiederum Hieronymus Kiswetter widmet, geht er der Entstehung, dem Wesen der Ursachen und der Behandlung der Pest in drei Büchern nach. Medizinhistorisch wird diese Schrift noch heute hoch bewertet, weil sie methodisch klar das Wesen der drei Pestarten in der Sicht der Zeit erläutert.

18. Die Sippschaft des Hauses zu Sachsen - Die Sippschaft des Hauses zu Sachsen, 1555

Dies ist ein in mehrfacher Hinsicht eigenartiges Werk: Die Sippschaft ist die einzige Arbeit Agricolas in deutscher Sprache, sie ist die letzte, die er ü;berhaupt geschrieben hat und liegt ihrem Inhalt nach weit ab von seinen sonstigen Werken. Sie ist nur in zwei Handschriften aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts überliefert gewesen und wurde erst 1963 gedruckt. - Nachdem Kurfürst Moritz 1549 Agricola mit der Abfassung eines solchen Werkes beauftragt hatte, und Kurfürst August ab 1554 dem Wunsche seines verstorbenen Bruders Nachdruck verlieh, vollendete Agricola es im Oktober 1555. Buch I enthält die Vorgeschichte der Sachsen bis hin zu Karl dem Großen, Buch II dem Stamm Brun, Buch III Witkind und seine Nachkommen und Buch IV die Wettiner bis zu Agricolas Zeiten. Agricola nahm sich vor, einen nahezu vollständigen Stammbaum aufzustellen, und er ging dabei auf Wesen und Taten - auch der schlimmen - der einzelnen Personen ein. Georgius Fabricius hat dann auf Befehl von Kurfürst August das Werk ins Lateinische übersetzt, verbessert (?) und ergänzt.

19. De re metallica - De re metallica libri XII, Basel 1556

Schon in St. Joachimsthal beginnt Agricola um 1528 Material und das Montanwesen seiner Zeit zu sammeln. Nach 22 Jahren schreibt er einen Widmungsbrief an Kurfürst Moritz und Herzog August; Fabricius setzt eine Elegie davor. Um 1553 schickt er den letzten Text und die noch fehlenden Bilder, die ihm Basilius Weffringer in St. Joachimsthal gezeichnet hat, an den Verlag nach Basel. Aber erst 1556, im Jahre nach seinem Tode, erscheint das Werk auf dem Büchermarkt.

Es enthält in zwölf Büchern methodisch erstmals überhaupt geordnet, eine komplexe Darstellung des gesamten Berg- und Hüttenwesens seiner Zeit, erläutert durch 292 vortreffliche Holzschnitte. Agricola gibt im Widmungsbrief selbst eine Inhaltsangabe dieses epochalen Werkes mit folgenden Worten: "Deren erstes (Buch) enthält das, was gegen diese Kunst und gegen die Bergwerke und Bergleute ... gesagt werden kann. Das zweite entwirft ein Bild des Bergmannes und geht über zu den Erörterungen, wie man sie gewöhnlich über die Auffindung der Erzgänge anstellt. Das dritte handelt von den Gängen, Klüften und Gesteinsschichten. Das vierte entwickelt das Verfahren des Vermessens der Lagerstätten und legt auch die Ämter der Bergleute dar. Das fünfte lehrt den Aufschluß der Lagerstätten und die Kunst des Markscheidens. Das sechste beschreibt die Werkzeuge, Geräte und Maschinen im Bergbau. Das siebente handelt vom Probieren der Erze. Das achte gibt Vorschriften über die Arbeit des Röstens, des Pochens, des Wachsens und des Dörrens. Das neunte entwickelt Verfahren des Erzschmelzens. Das zehnte unterrichtet die Bergbau Betreibenden darüber, wie man Silber von Gold und Blei von diesem und von Silber scheidet. Das elfte weist die Wege, wie man Silber von Kupfer trennt. Das zwölfte gibt Vorschriften für die Gewinnung von Salz, Soda, Alaun, Vitriol, Schwefel, Bitumen und Glas" (AGA Bd. VIII, S. 32).